MINT-Frauen 4.0 – gewinnen und halten

Alle vorliegenden Studienergebnisse zur Frage, wie nachhaltig insbesondere weiblicher MINT-Nachwuchs für Studium, Ausbildung und Beruf gewonnen und erfolgreich gehalten werden kann, verweisen auf eine vielfältige, aber unsystematisch genutzte, Projektelandschaft verschiedener Organisationen, Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Verbände, die Maßnahmen und Aktivitäten anbieten, die häufig als „ad on“ außerhalb der vorhandenen Curricula stattfinden. Der Erfolg dieser Maßnahmen ist unbestritten: der Anteil von MINT-Studienanfängerinnen ist in den letzten Jahren stetig gestiegen, allerdings nicht im gewünschten Maß.

Mit der zunehmenden Digitalisierung und Schlagworten wie „Industrie 4.0“ wird derzeit die nächste industrielle Revolution ausgerufen, mit massiven Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, die Berufsfelder, die Lebensumstände und die Gesellschaftsentwicklung. Erste Akteurinnen und Akteure befassen sich bereits mit der „Bildung 4.0“, die bislang ohne in der analogen Welt entwickelte Erkenntnisse, zu z.B. gendersensibler Didaktik, zielgruppenorientierter Motivation oder einen Fokus auf Frauen in MINT auszukommen scheint. Umso wichtiger ist es, jetzt die Erfahrungen, Erkenntnisse und Befunde zu bündeln, systematisch zu vernetzen und aufzuzeigen, wie MINT-Ausbildung zielgruppengerecht und gendersensibel gestaltet werden kann. Dies wurde bereits in verschiedenen Arbeitsgruppen des Nationalen MINT Forums adressiert, war bislang jedoch noch nicht Gegenstand einer systematischen und ganzheitlichen Befassung. Aufgabe der Arbeitsgruppe „MINT-Frauen 4.0 – gewinnen und halten“ besteht darin, die vorhandenen Beiträge zu bündeln, strategische Handlungsfelder zu identifizieren und über das Nationale MINT Forum an Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu verbreiten.

in einem Positionspapier wurden daraufhin Handlungsempfehlungen entlang der Bildungsabschnitte und -übergänge skizziert. Betrachtet wurden die frühe Kindheit, die Schulzeit, die außerschulischen MINT-Aktivitäten, die Übergänge in die berufliche MINT-Ausbildung bzw. ins MINT-Studium bis hin zum MINT-Beruf.

Kürzlich wurde das Positionspapier der Öffentlichkeit vorgestellt und mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutiert. Das Thema ist auf großes Interesse gestoßen. Die Arbeitsgruppe des Nationalen MINT Forums erreichten viele Rückmeldungen und auch medial wurde über das Thema berichtet. Aus diesem Grund haben wir am 29. März 2023 gemeinsam mit MINTvernetzt ein Informations- und Austauschformat angeboten, um mit der Community der MINT-Bildungsanbieter*innen ins Gespräch zu kommen und zu diskutieren, wie die Handlungsempfehlungen in den MINT-Angeboten optimal umgesetzt werden können.

 

 

Foto: Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.

Leitung der Arbeitsgruppe: Prof. Barbara Schwarze (Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit)

 

Mitgliedsorganisationen

Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. (Prof. Barbara Schwarze, Prof. Dr. Susanne Ihsen †)

Stiftung Jugend forscht e.V. (Dr. Sven Baszio)

Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V. (Prof. Dr. Gunnar Berg)

MINT Zukunft schaffen e.V. (Harald Fisch)

acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e.V. (Rebecca Ebner)

Gesamtmetall - Die Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie e. V. (Wolfgang Gollub)

IPN, Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (Prof. Dr. Ute Harms)

HRK, Hochschulrektorenkonferenz (Ingrid Lingenberg)

Deutsche Industrie- und Handelskammer (Jana Heiberger)

Körber-Stiftung (Christiane Stork)

Stiftung Haus der kleinen Forscher (Mareike Mittelbach)

VDI, Verein Deutscher Ingenieure e.V. (Prof. Dr. Kira Kastell)

Bundesagentur für Arbeit (Sabine Schwarz)

BDA - Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e. V. (Susanne Müller)

 

 

Publikationen

Empfehlungspapier "Frauen in MINT: gewinnen und halten" (2022)

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Präsentation von Frau Prof. Schwarze

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