„Wissen, was keiner weiß, können, was keiner kann und machen, was keiner macht“

Dies ist die Wahrnehmung, die Bundesforschungsministerin Dorothee Bär zukünftig gern wieder von Deutschland in der Welt erzeugen würde, einhergehend mit einer Offenheit für Technologie, einem starken Innovations- und Gründergeist. Der 13. Nationale MINT Gipfel, der am 24. Juni 2025 im Deutschen Technikmuseum in Berlin stattfand, setzte ein deutliches Zeichen für die strategische Bedeutung der MINT-Bildung für die Zukunft Deutschlands. Unter dem Motto „Innovativ – weltoffen – chancenstark: Das ist MINT.“ kamen etwa 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um unter dem Eindruck der grade gestarteten Legislaturperiode die Weichen für eine weiterhin gut aufgestellte MINT-Bildung in Deutschland zu stellen und diese potenziell weiterzuentwickeln.

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24.06.2025

Im Mittelpunkt stand die Frage, wie MINT-Kompetenzen dazu beitragen können, zentrale Zukunftsaufgaben zu bewältigen, von der Klimakrise über Digitalisierung und demografischen Wandel bis hin zu sicherheitspolitischen Herausforderungen. Wie können MINT-Fachkräfte Deutschland wieder zum Innovationsführer in der Welt und auf einen wirtschaftlichen Wachstumspfad zurückzuführen? 

Bereits am Vormittag wurde deutlich, dass Deutschland auf eine systematisch gestärkte MINT-Bildung angewiesen ist, um seine Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und perspektivisch auszubauen. Dr. Insa Thiele Eich, Klimaforscherin und angehende Astronautin, erläuterte in ihrer Keynote, warum der Blick ins All so wichtig für vielfältige Erkenntnisse zu unserem Leben heute und in Zukunft sind. Sie rief dazu auf, sowohl positiv auf das zurückzuschauen, was die Wissenschaft bereits erreicht hat, als auch stark und zuversichtlich in die Zukunft für neue Innovationen und wissenschaftliche Errungenschaften zu schauen. Wie dies gelingen kann, diskutierte sie, moderiert von Nicola Kuhrt (Redaktionsleiterin Research.Table) mit Prof. Andreas Zaby (SPRIN-D) und Olaf Drillisch-Saathoff (Jenoptik). „Wenn wir Sprunginnovationen wieder in großem Umfang möglich machen wollen, dann brauchen wir mehr MINT“, stellte Andreas Zaby direkt zu Beginn des Panels fest. Wie sehr ein Weltmarktführer wie Jenoptik auf besonders spezialisierte MINT-Fachkräfte angewiesen ist, verdeutlichte Olaf Drillisch-Saathoff. Er machte dabei auch noch einmal deutlich, wie wertvoll die duale berufliche MINT-Ausbildung für Unternehmen ist und wie sie durch sehr individuelle Programme für die Standorte werben müssen.

Ein besonderer inhaltlicher Höhepunkt war das internationale Panel am Nachmittag. Nach einem digitalen Impuls der Executive Vice President der Europäischen Kommission, Roxana Mînzatu,(siehe Video weiter unten) sprachen Expertinnen und Experten aus der Europäischen Kommission (Michael Teutsch), aus den Niederlanden (Rolf Schreuder), Dänemark (Mikkel Bohm) und dem Baskenland (Amaia Esquisabel) über MINT-Bildungsstrategien ihrer Länder und diskutierten unter der Leitung von Stefanie Schlunk (Science on Stage). Deutlich wurde: Viele Länder setzen bereits jetzt systematisch auf MINT-Förderung als integralen Bestandteil gesellschaftlicher Transformation – mit strategischer Langfristigkeit und ressortübergreifender Steuerung. Die europäische Perspektive verlieh dem Gipfel eine klare außenpolitische Dimension: MINT wird nicht nur als Bildungs-, sondern auch als Innovations- und Standortthema verstanden.

Ein starkes politisches Signal ging vom gemeinsamen Auftritt der Bundesministerinnen Karin Prien (BMBFSFJ) und Dorothee Bär (BMFTR) aus. Beide machten in ihren Redebeiträgen deutlich, dass sie die MINT-Förderung künftig noch enger abstimmen und in eine ressortübergreifende Strategie überführen wollen. Während Karin Prien die Notwendigkeit einer strukturellen Weiterentwicklung des nationalen MINT-Aktionsplans betonte, hob Dorothee Bär insbesondere die Rolle von MINT-Fachkräften für wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit und internationale Innovationskraft hervor. Der gemeinsame Auftritt der beiden Ministerinnen wurde von den Teilnehmenden als klares Zeichen für politische Geschlossenheit und Handlungsbereitschaft gewertet.

Auch der Austausch mit den Mitgliedsorganisationen des Nationalen MINT Forums war ein zentrales Element des Tages: Beim Besuch der begleitenden Ausstellung nahm sich Karin Prien Zeit für kurze Gespräche mit Akteurinnen und Akteuren aus der Mitgliedschaft des Nationalen MINT Forums. Dieses offene Format bot Gelegenheit zur Vernetzung und zeigte, wie wichtig die Angebote, die Expertise und das Engagement der Bildungsinitiativen und MINT-Netzwerke für die Weiterentwicklung der MINT-Bildung sind.

Mit dem im Rahmen des Gipfels veröffentlichten Impulspapier „MINT für die Zukunft Deutschlands“ liefert das Nationale MINT Forum konkrete politische Handlungsempfehlungen.

Die Pressemitteilung finden Sie hier.

Der Deutschlandfunk hat über den MINT Gipfel berichtet. Hier können Sie den Beitrag nachhören.

In Bildung.Table ist der Artikel "MINT-Bildung: Kooperation und Austausch sollen Deutschland voranbringen" erschienen.

Digitaler Impuls

Focus on STEM education in the EU 2024 - 2029: STEM Education Strategic Plan

Roxana Mînzatu, Executive Vice President EU Commission for Social Rights and Skills, Quality Jobs and Preparedness

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