MINT Aktionsprogramm 2.0 - Ein Impulspapier des Nationalen MINT Forum

Deutschland verfügt über große Stärken im Bereich in der MINT-Bildung mit zahlreichen Akteuren, die sich für eine effektive Förderung des MINT-Nachwuchses einsetzen. Leider ist es trotz des großen Engagements, auch seitens des Bundes und der Länder, bislang nicht gelungen, die Schwächen, welche sich durch die Pandemie teilweise noch einmal verstärkt haben, zu beseitigen. Diese reichen von mittelmäßigen bis schwachen Werten bei Kompetenzmessungen von Schülerinnen und Schülern, wie sie in verschiedenen internationalen Vergleichsstudien (TIMSS, PISA, ICILS) festgestellt werden, über eine immer größer werdende MINT-Fachkräftelücke in zukunftsrelevanten Berufen, insbesondere im Elektro- und IT-Bereich und einer zu geringen Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen an der akademischen wie auch beruflichen Ausbildung. Zudem herrscht ein dramatischer Mangel an MINT-Lehrkräften. Zur Lösung dieser Probleme müssen vor allem Bund, Länder und Kommunen im Rahmen strategisch aufeinander abgestimmter Gesamtkonzepte kooperieren und dabei Wirtschaft und Zivilgesellschaft miteinbeziehen. In der kommenden Legislaturperiode muss die strukturelle Nicht-Verantwortlichkeit der Bildungspolitik, in der jeder Akteur auf die Zuständigkeit des jeweils anderen verweist, zugunsten eines Kooperationsgebots enden. Dabei darf es keine Denkverbote geben.

Das MINT Aktionsprogramm 2.0

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Kurz eklärt: das MINT Aktionsprogamm 2.0

 

Im Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode darf die MINT-Bildung nicht erneut mit nur fünf Zeilen bedacht werden. Vielmehr muss dort die Grundlage für eine konzertierte Aktion aller MINT-Akteure gelegt werden. Sowohl die Bundestagswahl als auch die vielen Landtagswahlen im Jahr 2021 bieten eine große Chance, die Anstrengungen zur Verbesserung der MINT-Bildung in Deutschland zu intensivieren und die Kräfte zu bündeln.

Kommentar

Edith Wolf, Co-Sprecherin Nationales MINT Forum

"Die Politik hat die Bedeutung der MINT-Bildung für Deutschland erkannt. Trotzdem bleiben Kernprobleme wie beispielsweise der massive Fachkräftemangel oder die immer noch viel zu geringe Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen an MINT-Berufen ungelöst. Die strukturelle Nichtverantwortlichkeit von Bund und Ländern in der Bildungspolitik muss ein Ende haben. Vielmehr müssen alle beteiligten politischen Akteure jetzt strategisch aufeinander abgestimmt kooperieren, sich ressortübergreifend dazu vernetzen und Zivilgesellschaft sowie Wirtschaft mit einbeziehen.“

 

Dr. Ekkehard Winter, Co-Sprecher Nationales MINT Forum

"Ob Pandemie, Klimawandel oder Digitalisierung – wir können auf die Potenziale der MINT-Bildung nicht verzichten. Wir brauchen eine konzertierte Aktion aller MINT-Akteure - und dazu gehört ganz entscheidend die Politik. Das Superwahljahr 2021 ist eine große Chance und die Politik ist jetzt gefragt, die nächsten Schritte zur besseren Nutzung all dieser Potenziale zu gehen. In unserem MINT Aktionsprogramm 2.0 haben wir nicht nur die akuten Herausforderungen angesprochen, sondern auch Lösungen genannt. Darüber wollen wir jetzt mit der Politik ins Gespräch kommen."