Tragfähige Modelle für digitales Lehren und Lernen schaffen.

Das Lehren und Lernen mit digitalen Instrumenten und Methoden hat in der Corona-Krise große Fortschritte gemacht, ist aber nach wie vor in der Entwicklungsphase. In den naturwissenschaftlich-technischen Fächern ist den Kindern der Fernunterricht offenbar besonders schwergefallen. 

Das Nationale MINT Forum fordert daher von den Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen umfassende Konzepte, die über die Umsetzung des Digitalpakts Schule deutlich hinausgehen. Dazu gehören neben der technischen Ausstattung die Einführung pädagogisch fundierter Lernplattformen sowie die entsprechende Fortbildung der Lehrkräfte und Implementierung echter Blended-Learning-Konzepte. Unterstützung und Entlastung bieten in dieser Situation die vielen außerschulischen MINT-Initiativen. Ein Beispiel ist die Wissensfabrik – Unternehmen für Deutschland e.V., Mitglied im Nationalen MINT Forum, mit ihrem Projekt „IT2School – Gemeinsam IT entdecken“.  

Wir haben im Juni 2020 fünf Kernforderungen veröffentlicht: „Schule und mehr – gemeinsam die Zukunft der MINT-Bildung gestalten“: Der Wandel gelingt nur, wenn neue Lehr- und Lernmethoden, die Kooperation mit neuen Bildungspartnern und die Integration neuen Lehrpersonals vorangetrieben werden. Die Politik muss die Rahmenbedingungen gestalten und ihren Beitrag leisten. Die erste Kernforderung lautet:

Tragfähige Modelle für das Lernen mit digitalen Medien entwickeln und umsetzen

Das so genannte Homeschooling als notwendige Reaktion auf die aktuelle Corona-Pandemie zeigt deutlich, dass bundesweit die Nutzung digitaler Medien im Unterricht noch wenig eingeübt ist. Der “Digitalpakt Schule”, den der Bund in enger Abstimmung mit den Ländern 2019 vorgelegt hat, zeigt wenig Wirkung. Die Fokussierung auf die Förderung von technischer Ausstattung, nicht aber von Lernmanagementsystemen und zu wenig auf den Kompetenzaufbau der Lehrkräfte scheint nicht den für einen Wandel erforderlichen Schub zu geben. Unter der Situation leiden vor allem die naturwissenschaftlich-technischen Fächer. Indessen ist allen Verantwortlichen im Bildungswesen klar, dass das Lehren und Lernen mit digitalen Medien auch nach der Krise nicht wieder an Bedeutung verlieren wird – ganz im Gegenteil. Allerdings benötigen Fach- und Lehrkräfte Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung neuer digitaler Lehr-/Lernformate, gerade für die MINT-Fächer.

Wir fordern von den Verantwortlichen in Bund, Ländern und Kommunen umfassende Konzepte, die über die Umsetzung des Digitalpakts Schule deutlich hinausgehen. Dazu gehören neben der technischen Ausstattung die Einführung pädagogisch fundierter Lernplattformen und Lernmanagementsysteme sowie die entsprechende Fortbildung der Lehrkräfte. Dabei sollten die Erfahrungen mit dem “Homeschooling” berücksichtigt und echte Blended-Learning-Konzepte implementiert werden, zum Beispiel Flipped Classroom.

Beispiel aus der Praxis außerschulischer Lernorte

Interview mit Lilian Knobel, Vorstandsvorsitzende der Wissensfabrik

Warum engagiert sich die Wissensfabrik im Nationalen MINT Forum?

Warum unterstützen Sie insbesondere die Kernforderung “Tragfähige Modelle für das Lernen mit digitalen Medien entwicklen und umsetzen”?

Die Wissensfabrik ermöglicht “IT2School – gemeinsam IT entdecken” an Schulen in ganz Deutschland. Was zeichnet das Projekt aus?

(Kopie 1)

Foto: Wissensfabrik/Boehringer Ingelheim

 

 

 

Praxisbeispiel auf Länderebene

Foto: Bildungsministerium RLP/Peter Bajer

Im Projekt „IT2School – gemeinsam IT entdecken“ lernen Kinder und Jugendliche, kompetent und selbstbestimmt mit digitalen Medien umzugehen. Zugleich werden gerade Lehrkräfte mit wenig informatischen Kenntnissen darin fortgebildet, wie sie Digitalisierung verdeutlichen und Technologien didaktisch sinnvoll anwenden können. Fachfremden Lehrkräften bietet das Projekt einen leichten Einstieg in den anwendungsorientierten Unterricht. 

Erfahren Sie hier mehr über das Projekt!

 

 

 

Statement von Dr. Stefanie Hubig, Bildungsministerin Rheinland-Pfalz

„Wir machen Rheinland-Pfalz zu einem starken MINT-Land. Dazu gehört auch, dass Kinder und Jugendliche entlang der gesamten Bildungskette digitale Kompetenzen erwerben. Das Lehren und Lernen mit und über digitale Medien und Werkzeuge soll zum Standard an jeder Bildungseinrichtung in unserem Land werden. Dazu arbeiten wir mit vielen starken Partner*innen zusammen. Die Kooperation mit der Wissensfabrik ist ein Paradebeispiel dafür, dass unser Motto stimmt: MINT läuft! 

Um das zu ermöglichen, werden bis 2023 alle rund 41.000 Lehrkräfte mit Blended-Learning-Formaten fortgebildet – denn digitale Bildung gelingt nur mit digital gebildeten Lehrerinnen und Lehrern. Bereits im Jahr 2021 startet außerdem der „Schulcampus RLP“ als cloudbasierte Lernumgebung. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die hervorragende und partnerschaftliche Zusammenarbeit und ihr Engagement für die MINT-Bildung.“ 

Erfahren Sie hier mehr über die Aktivitäten des Ministeriums!

Alle 5 Kernforderungen 2020

 

 

Statements

Edith Wolf und Dr. Ekkehard Winter

Zusammenarbeit intensivieren, Forschendes Lernen fördern.

Schule im 21. Jahrhundert, Professionalisierungswege für Lehrkräfte, Quer- und Seiteneinsteiger