Parlamentarischer Abend 2022
Statements der Abgeordneten
„MINT-Berufe sind Weltenretterberufe“
sagt Dr. Ekkehard Winter im Gespräch mit der Politik und der MINT-Community auf dem Parlamentarischen Abend 2022.
„Fortschritt“, „Nachhaltigkeit“, „Gerechtigkeit“ – diese Schlagworte finden sich mehrfach im Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode. Dass nichts so sehr auf diese wichtigen Themen einzahlt, wie gute MINT-Bildung, darin waren sich die ParlamentarierInnen aller Fraktionen, die sich am 16. März 2022 auf dem Parlamentarischen Abend des NMF trafen, einig.
Doch wo liegen aktuell die größten Herausforderungen? Ein Schlüssel zu besserer MINT-Bildung und damit zu mehr MINT-Fachkräften, liege in der Aus- und Weiterbildung von Lehrenden, dies betonte Nina Stahr, bildungspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen mehrfach. Aber auch die Gestaltung des schulischen Umfelds spiele hierbei eine große Rolle – so biete der Ganztag ein erhebliches Potential für die strukturelle Einbindung außerschulischer MINT-Akteure.
Auch Thomas Jarzombek, bildungspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion sprach den schulischen Nachmittagsbereich an. Hier könne MINT, außerhalb des Lehrplanes, kreativ und mit Freude vermittelt werden. Damit könnten deutlich mehr Schülerinnen und Schüler für die MINT-Disziplinen begeistert werden.
Für einen lebensnäheren, deutlich praxisorientierteren Unterricht in den MINT-Fächern plädierte Katrin Zschau, SPD. Sie verwies noch einmal darauf, dass besonders Mädchen und junge Frauen nach sinnstiftenden Perspektiven suchen und daher die Frage nach dem „Wofür“ häufig in den Mittelpunkt ihrer Berufswahl stellen.
Ria Schröder, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion stellte die Wichtigkeit der MINT-Bildung für die Schaffung von mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem heraus. Sie unterstrich erneut, wie wichtig es ist, Vorbilder zu schaffen, um noch deutlich mehr Mädchen und junge Frauen für MINT-Fächer zu begeistern.
Das Sprecherteam des Nationalen MINT Forums, Edith Wolf und Dr. Ekkehard Winter, betonten am Ende des Abends noch einmal, dass die Politik im Sinne einer guten MINT-Bildung zeitnah zu deutlich besserer Kooperation zwischen Bund, Ländern und Kommunen finden müsse. Sie verwiesen dabei auf das im Koalitionsvertrag beschriebene „Kooperationsgebot“. Denn die MINT-Berufe sind „Weltenretterberufe“ – selten war dies deutlicher als derzeit. Die Gestaltung der Mobilitäts- und Verkehrswende, die Lösung der Klimakrise, die Erschließung neuer, nachhaltiger Energiequellen, das Etablieren einer zukunftsorientierten, innovativen digitalen Bildung, all dies werde von MINT-Fachkräften vorangebracht, von denen Deutschland aktuell leider viel zu wenige ausbilde.