„Unser Angebot, Ideen und Aktivitäten für gute MINT-Bildung gemeinsam mit der Politik voranzutreiben, fiel auf fruchtbaren Boden“, freute sich NMF-Co-Sprecher Dr. Ekkehard Winter zu Beginn der Veranstaltung. Man habe schon frühzeitig prominente Vertreter aus der Politik, allen voran die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zu Gast gehabt, aber der mittlerweile etablierte kontinuierliche Austausch mit der Politik, sei es mit den Abgeordneten, sei es mit dem Bundesbildungsministerium (BMBF)– das sei ein großer Erfolg der Arbeit von NMF und seinen Mitgliedern. Winter dankte seinen Gästen aus der Politik ausdrücklich für ihr Engagement.
„Eine Kernforderung des NMF vom diesjährigen Nationalen MINT Gipfel ist, eine nationale Allianz zur Stärkung der Qualität und Wirkung von MINT-Initiativen zu bilden“, sagte Winter. Grundidee sei es, sich gemeinsam auf gendersensible Qualitätskriterien und Leitlinien zur Qualitätssicherung zu einigen, an denen sich alle MINT-Initiativen orientieren können. Dem Bund schlug Winter vor, diese Allianz mit der im MINT-Aktionsplan angekündigten MINT- Vernetzungsstelle sinnvoll zu verknüpfen.
Im NMF seien zwar viele wichtige Akteure aus Verbänden, Fachvereinigungen, Stiftungen und Wissenschaft, aber das NMF wolle den Dialog wesentlich breiter aufstellen. Dazu böte jetzt der MINT-Aktionsplan der Bundesregierung eine Chance. Im MINT-Aktionsplan seien wichtige Anliegen des NMF aufgegriffen worden. Jetzt sei man neugierig auf die Umsetzung. Aber auch in der Kultusministerkonferenz und in den Bundesländern seien eigene Strategien und Landesprogramme zur Förderung regionaler MINT-Netzwerke entstanden, z. B. in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern oder Thüringen.
„All diese Ebenen in unserem föderalen System wollen wir natürlich auch einbeziehen und so die Aktivitäten nachhaltig auf die Schiene setzen“, sagte Winter.
„Regionale MINT-Netzwerke systematisch und koordiniert stärken,“ heißt die 2. Forderung des NMF, die Winter zur Diskussion stellte. Dabei werde die Forderung „angesichts von inzwischen 127 MINT-Regionen bundesweit gerade durch die Realität bestätigt“, freute sich Winter.
Wichtig sei angesichts der Aktivitäten auf Bundes- und Landesebene, dass keine Doppelstrukturen entstehen. Winter plädierte für eine enge Abstimmung und koordinierte Verfahren. Das NMF organisiere deswegen gemeinsam mit der Körber-Stiftung eine Veranstaltung, auf der dieser Dialog zwischen Akteuren und Entscheidern im Mittelpunkt stehe. (Link zu KDMR).>
„Unser weiterer Beitrag wird ab dem kommenden Jahr eine MINT-Qualitätsoffensive sein“, sagte Winter. Der Fokus wird dabei auf außerschulischen MINT-Angeboten und MINT-Akteuren im Feld liegen. Das NMF hatte dazu bereits einen Leitfaden herausgebracht, der den Akteuren ermöglicht, in einer Selbstanalyse die eigene Arbeit auf Wirkungsorientierung hin zu untersuchen. „Dabei soll es aber nicht bleiben“, sagte Winter, „vielmehr muss jetzt sichergestellt werden, dass der Leitfaden auch wirklich genutzt wird“. Aus diesem Grund werde das NMF gemeinsam mit seinen Partnern ab 2020 ein Projekt starten, das den Leitfaden über das Netzwerk der MINT-Regionen bundesweit in die Praxis bringt.
„Mit allen Bildungspartnern ein integriertes System von Schule und ihrer Umwelt schaffen“ – diese 3. Forderung des NMF lag Winter besonders am Herzen. Es gebe zwar viele gute Initiativen in den Regionen, häufig wüssten die einzelnen Akteure aber nichts voneinander. Hier sei noch viel zu tun, um ein Bildungsökosystem herzustellen, in dem alle Akteure aus formaler Bildung und außerschulischem Bereich zusammenarbeiten: „Das ist unsere Vision“. Die Schulen würden beginnen, sich in ihrem Selbstverständnis zu wandeln und sich für neue Arbeitsweisen und Kooperationen zu öffnen, aber von Ökosystemen wie sie auch international diskutiert werden, sei da noch keine Rede. Es gäbe denkbare Andockstellen wie den Ganztag, „aber der funktioniert noch nicht richtig“, sagte der NMF-Co-Sprecher und betonte, dass man bei diesen systemischen Fragen noch am Anfang stehe: „Das ist die große Kunst, wie man all diese verschiedenen Partner jetzt zum gemeinsamen Handeln bringt.“