Berlin, 23. März 2017 – Die Strategie „Bildung in der digitalen Welt“ der KMK (Dirk Loßack, Staatssekretär im Ministerium für Schule und Berufsbildung Schleswig-Holstein) und die „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“ des BMBF (Stefan Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung) lieferten das konzeptionelle Grundgerüst für die Diskussion mit Bildungsexperten aller Fraktionen des Deutschen Bundestags sowie dem Nationalen MINT Forum und der Gesellschaft für Informatik.
Das Nationale MINT Forum bekräftigte die Kernforderungen des Nationalen MINT Gipfels 2016:
- Forderung nach einer „Pflichtzeit“ und entsprechende Konzepte für digitale Bildung, möglichst integriert in den gesamten Fächerkanon einschließlich der Informatik.
- Digitale Bildung muss integraler Bestandteil der Aus- und Fortbildung aller Lehrkräfte sein. Die verantwortlichen Ministerien sind aufgefordert, entsprechende Lehrerbildungsstandards zu entwickeln.
- Digitalisierung macht eine neue Kultur der Kooperation nötig sowie umfassende Konzepte für die Unterrichtsorganisations- und Personalentwicklung, um den pädagogisch sinnvollen Einsatz digitaler Medien zu ermöglichen.
- Der digitale Wandel wartet nicht bis sich die formale Bildung umfassend darauf eingestellt hat. Deshalb die Forderung an die Akteure der Zivilgesellschaft und Wirtschaft, die Initiativen der außerschulischen Bildung zu stärken und mit den Schulen – zum Beispiel im Ganztag – zu einem konsistenten System zu entwickeln.
„Wir begrüßen, dass sowohl das Strategiepapier des BMBF als auch das der KMK unserer Kernforderung nach einer Integration von digitaler Bildung in den Fächerkanon, im Sinne einer „Pflichtzeit“, entsprechen. Nun ist vordringlich zu klären, woher im Fachunterricht die zeitlichen Ressourcen kommen sollen sowie die dafür benötigten überfachlichen Kompetenzen“, so Dr. Ekkehard Winter, Leiter der Arbeitsgruppe Digitale Bildung im Nationalen MINT Forum in seiner Stellungnahme. „Dass in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung Digitalisierung und mediengestütztes Lernen bisher kaum vertreten sind, ist bedauerlich. Beide Themen sollten dringend Schwerpunkte der zweiten Phase der Qualitätsoffensive werden.“
Thomas Sattelberger, Sprecher des Nationalen MINT Forums: „Die Offenheit und Vielschichtigkeit der Diskussion hat uns mit vielen Impulsen und Aufgaben versehen und den Blick auf die nächsten Schritte geschärft. Obwohl in den Kernforderungen des NMFs nicht erwähnt, bedarf es einer kontinuierlichen Überprüfung der Zielerreichung der Digitalisierungsstrategien von Bund und Ländern. In diesem Zusammenhang ist es sehr zu begrüßen, dass das BMBF hier einen Schwerpunkt für den Nationalen Bildungsbericht 2020 setzen will.“