Kommentar zum Gutachten der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz (SWK)

Foto: David Ausserhofer/NMF

Edith Wolf und Dr. Ekkehard Winter, Sprecher des Nationalen MINT Forums

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KOMMENTAR

Zum heute erschienenen Gutachten „Digitalisierung im Bildungssystem: Handlungsempfehlungen von der Kita bis zur Hochschule“ der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission (SWK) der Kultusministerkonferenz erklärt das Sprecher-Team des NMF:

„Wir unterstützen die Dringlichkeit, mit der die SWK ihre Handlungsempfehlungen im Hinblick auf den Einsatz von digitalen Medien in Bildungsprozessen von Kindern und Jugendlichen, entlang der gesamten Bildungs- und Ausbildungsbiografie, formuliert. Unser Bildungssystem braucht eine tiefgreifende Transformation und Modernisierung. Die Digitalisierung steht dabei an erster Stelle – besonders im Bereich der MINT-Disziplinen. Gerade in diesen Fächern bieten digitale Lehr- und Lernmethoden große Potentiale. Um diese zu heben muss, über alle Stationen der Bildungskette hinweg, zunächst bei der Ausbildung des Personals angesetzt werden. Medienpädagogische Konzepte und digitale Lehrmethoden sollten sehr viel stärker als bisher integraler Teil der Aus- und Fortbildung von frühpädagogischen Fachkräften und Lehrkräften werden.

Die dauerhafte Einrichtung länderübergreifender Zentren für digitale Bildung in den MINT-Fächern („ZdB-MINT“), so wie die SWK sie fordert, sehen wir als große Chance, um im Rahmen von Forschungs-Praxis-Transfermodellen digitale Lehr- und Lernmaterialien und -Plattformen wirklich in der Fläche zu verbreiten. Es wird interessant sein zu sehen, ob und wie die ZdB an die vom Bund bereits –eventuell vorschnell - ausgeschriebenen Kompetenzzentren andocken können, denen die SWK bescheinigt, insbesondere bezüglich einer nachhaltigen Finanzierung zu kurz zu greifen.  Bund und Länder haben sich in  diesem Bereich  schon in der letzten Legislaturperiode nicht einigen können. Die auf den aktuellen Koalitionsvertrag bauende Hoffnung des Nationalen MINT Forums, auf einen Schulterschluss  zwischen Bund und Ländern, scheint sich erneut  nicht zu erfüllen, da nun zwei Konzepte vorliegen, statt ein gemeinsames.

Den von der SWK empfohlenen „gemeinsamen digitalisierungsbezogenen Referenzrahmen“ aller Länder für die Lehrkräftebildung unterstützen wir nachdrücklich. In diesen Kontext gehört auch der flächendeckende Ausbau der informatischen Bildung über alle Klassenstufen hinweg und die entsprechenden Professionalisierungskonzepte, die über die „ZdB-MINT“ ausgespielt werden könnten. Sie sind richtige Ansätze, um Informatik als Fach und als essenziellen Bestandteil computerbezogener Schulbildung zu etablieren; dies hatte auch das Nationale MINT Forum über viele Jahre hinweg immer wieder gefordert.“

 


Über die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK):

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) ist ein unabhängiges wissenschaftliches Beratungsgremium der Kultusministerkonferenz. Ihr gehören 16 Bildungsforscher:innen aus unterschiedlichen Disziplinen an. Die SWK berät die Länder bei der Weiterentwicklung des Bildungswesens. Sie identifiziert bestehende Probleme und gibt evidenzbasierte Empfehlungen für deren Lösung. Dabei nimmt die Kommission eine interdisziplinäre, längerfristige und systemische Perspektive ein. Expert:innen und Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung, Bildungspraxis und Zivilgesellschaft werden in Hearings einbezogen. Eine Geschäftsstelle unterstützt die Kommission bei ihrer Arbeit.

Quelle und weitere Informationen: KMK

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